"Warum tragt ihr eigentlich diese Kleider und welche Bedeutung haben sie?" Das ist eine der Fragen, die uns sehr häufig gestellt wird. In diesem Artikel erfahren Sie die Antwort darauf.

Die erste Schwesterntracht sah so aus. Urspünglich war das allerdings die Kleidung einer verheirateten Frau im 19. Jahrhundert. Erst durch die Idee eines Mannes wurde sie zur Diakonissentracht.

Theodor Fliedner, ein Pfarrer, der die erste Schwesternschaft im Jahr 1836 gründete, entschied: Alle Schwestern sollen diese Kleidung tragen. Das hatte einen guten Grund. In der damaligen Zeit hatte eine unverheiratete Frau nicht viele Möglichkeiten. Einen Beruf lernen und arbeiten gehen ging nicht, alleine wohnen auch nicht. Sie konnte nur bei ihren Eltern oder Geschwistern bleiben und dort im Haushalt mithelfen.

Theodor Fliedner wollte diesen Frauen eine Perspektive geben. Er bildete sie zu Krankenpflegerinnen aus und gab ihnen die Möglichkeit – als Schwestern- gemeinsam zu leben. In der Öffentlichkeit wären sie allerdings durch ihre Kleidung sofort als unverheiratete Frauen aufgefallen. Da das in der Gesellschaft nicht gut angekommen wäre, entschied er, dass alle Schwestern, die Kleidung einer verheirateten Frau tragen sollten. So waren sie vor negativen Kommentaren in der Gesellschaft geschützt und gleichzeitig nach außen als Gemeinschaft erkennbar. Nach und nach entwickelte sich diese Kleidung der verheirateten Frau im 19. Jahrhundert zur Tracht der Diakonissen.

Vielleicht denken Sie jetzt: "Das machte damals Sinn, aber wie ist das heute? Heute fällt man doch gerade dadurch auf, dass man diese Kleidung trägt." Ja, das stimmt. Der Grund, weshalb wir heute diese Kleidung tragen, hat sich verändert. Für viele Menschen ist unsere Kleidung fremd. Aber wir erleben auch immer wieder, dass die Kleidung Menschen neugierig macht. Wir werden gefragt, warum wir so rumlaufen. Immer wieder können wir dann mit den Menschen über Jesus reden. Diese Chance wollen wir nutzen. Durch unsere Tracht wollen wir Zeichen und Zeuginnen für Jesus sein.